Breitengüßbach: Ein hartes Stück Arbeit gegen befreit aufspielende Gäste
Am 15. Spieltag gastierte der FEB Amberg in den Frankenstuben und verlangte den Hausherren vom TSV Breitengüßbach so Einiges ab. Zwar setzten sich die Güßbacher am Ende doch noch mit 6:2 MP und 3776:3557 Gesamtkegeln vermeintlich deutlich durch, der Spielverlauf zeigte aber bis zur verletzungsbedingten Aufgabe eines Amberger Spielers auf der Schlussbahn eine ganz andere Brisanz. Durch den Heimerfolg und die gleichzeitige Niederlage des SKC Victoria Bamberg im Spitzenspiel beim alten und nun auch neuen deutschen Meister von SKV Rot Weiß Zerbst rücken die Schwarz-Gelben nun sogar wieder alleinig auf den 2. Tabellenrang vor…
Vor Spielbeginn hoffte Gästekapitän Michael Wehner nur daran, in den Frankenstuben nicht erneut „unter die Räder“ zu geraten und erhoffte sich von seinem Team möglichst viele Ergebnisse jenseits der 600er Marke und die nur noch theoretisch abstiegsbedrohten Oberpfälzer ließen den Worten ihres Mannschaftsführers Taten folgen und setzten die Forderungen durch eine befreiende Spielweise in der kompletten Partie um.
Nachdem TSV Trainer Albert Kirizsan seinem Youngster Marco Scheuring eine kleine Verschnaufpause gewährte, kam diesmal Robin Parkan neben Mario Nüßlein zum Einsatz. Der Tscheche musste dem Auftakt mit 155:159 Michael Wehner überlassen, ehe er mit 150:145 den Ausgleich erzielte. Durch einen deutlichen Vorteil im dritten Satz (162:140) setze sich Parkan bereits entscheidend ab, doch der immer motivierte und energisch agierende Gästekapitän gab den MP noch nicht verloren. Mit einem tollen Schlussspurt von 172:147 schaffte er es tatsächlich noch den Gesamtvorsprung des Tschechen einzuholen und so ging der erste MP bei 616:614 Kegeln denkbar knapp an die Gäste. Nebenan hatte Nüßlein trotz verhaltenem Auftakt (149:144) keinerlei Probleme in der Folge den MP gegen Milan Wagner einzutüten. Mit sehenswerten 174:133 und 176:156 zündete er erneut den Turbo und machte den Duellerfolg vorzeitig perfekt, so war es zu verschmerzen, dass Wagner mit 176:142 im letzten Durchgang doch noch der erste SP gelang. Im Gesamtresultat war Nüßlein mit überzeugenden 641:609 jederzeit Herr der Lage in seinem eigenen Wohnzimmer.
Christian Rennert und Miroslav Jelinek bildeten diesmal die Mittelachse des TSV. Auch der ehemalige Schweinfurter bestätigte erneut seine starke Form. Über die ausgeglichenen Sätze von 160,152,160 und 156 erspielte er sich ein solides Ergebnis von 628 Kegeln, dies reichte zum glatten 4:0 Erfolg über Jan Hautmann, der aber dennoch bei guten 601 Leistungspunkten sein Spiel beendete. Währenddessen musste sich Jelinek auf der Startbahn den SP mit 150 Kegeln gegen Matthias Hüttner teilen. Danach haderte der tschechische Nationalspieler erneut über sein eigenes Spiel, die Folge waren verhaltene 139:151 und mit anschließenden 151:156 musste er bereits vorzeitig den nächsten MP an die Konkurrenz überlassen. Angespornt davon, legte Hüttner nun einen fulminanten Endspurt hin, beendete sein Spiel mit einer Serie von gleich fünf Neunern am Stück und machte mit 172:147 Kegeln weitere wichtige Zähler in der Gesamtwertung gut, da er sich dort mit starken 629:587 klar gegen Jelinek durch setzte!
Unverhofft kommt oft, denn mit nur 15 Kegeln Vorsprung und einem Zwischenstand von 2:2 MP hatte das TSV Schlusspaar um Christian Jelitte und Tobias Stark eine deutlich schlechtere Ausgangslage als vor der Partie von Vielen erwartet und auch die Gäste witterten nun ihre Chance auf die große Sensation in den Frankenstuben. So entwickelte sich zu Beginn eine weiterhin spannende Partie, denn Jelitte machte mit 161:151 gegen Wolfgang Häckl den erfolgreichen Auftakt für den TSV, doch Bernd Klein hielt mit starken 166:159 den TSV Kapitän in Schach. Ein weiterer Satzgewinn von Jelitte mit 162:144 über den Amberger Routinier lies zumindest bezüglich des dritten MP etwas Ruhe im Lager des TSV einkehren, doch Klein übernahm ebenfalls mit 162:144 die deutliche 2:0 Führung über Stark. Die Vorentscheidung sollte dann bereits im dritten Satz folgen, als „Jelly“ zur Höchstform auflief und eine sehenswerte 181er Bahn gegen Häckl (149) auf die Bahnen zauberte, somit den MP vorzeitig unter Dach und Fach brachte und den Vorsprung für die Hausherren wieder immens ansteigen lies, denn auch der TSV Kapitän kämpfte sich über 155:144 zurück in sein Duell gegen Klein, auch wenn der Rückstand weiterhin 14 Kegel für ihn betrug. Der schon angeschlagen in die Partie gegangene Routinier der Amberger „Steve“ Häckl musste sein ohnehin bereits verlorenes Duell dann leider nach wenigen Wurf auf der Schlussbahn verletzungsbedingt komplett aufgeben und so blieben für ihn lediglich 472 Kegel auf dem Totalisator stehen, welchem im Gegenzug der Partiebestwert von Jelitte mit sehenswerten 658 Kegeln gegenüberstand. Wie sein Gegenüber gab auch der TSV Kapitän sein Duell noch nicht verloren und erspielte nun starke 110 ins Volle, aber auch Klein (108) steckte für die Gäste nicht auf. Ein tolles Duell um den letzten MP war längst entfacht und mit einer tollen Abräumleistung von 80:50 und somit beeindruckenden 190:158 Kegeln drehte Stark (648) doch noch sein Duell gegen den tagesbesten Amberger der sein Spiel mit ebenfalls überzeugenden 630 Kegeln beendete. So stand der lange Zeit nicht so deutliche Heimerfolg für den TSV endgültig mit 6:2 MP fest und auch die Amberger konnten erhobenen Hauptes als stolze Verlierer die Heimreise antreten, hatten Sie sich doch mehr als teuer verkauft und dem neuen Tabellenzweiten der 1. Liga lange Zeit mächtig Paroli geboten…