TSV: Nüßlein`s Galavorstellung (709) reicht nicht gegen den Titelverteidiger
Am letzten Spieltag der Vorrunde setzte es für den TSV Breitengüßbach mit 2:6 MP bei 3766:3913 Gesamtkegeln gegen den Titelverteidiger von SKV Rot-Weiß Zerbst die erste Saisonniederlage auf heimischer Anlage. Da die Gäste zudem einen neuen Mannschaftsbahnrekord aufstellten, fiel die Niederlage am Ende recht deutlich aus, obwohl Mario Nüßlein mit seiner neuen persönlichen Bestleistung von 709 Kegeln eine erneute Weltklassevorstellung ablieferte!
Nüßlein weiterhin in Topform
Zu Beginn der Partie verlief eigentlich noch alles sehr ordentlich für die motivierten Hausherren, die nur zu gerne den Vorjahreserfolg gegen den Branchenprimus wiederholen wollten. Obwohl Marco Scheuring mit dem ehemaligen Güßbacher Florian Fritzmann einen starken Widersacher vor der Brust hatte, machte er seinen Job dennoch recht ordentlich. Allerdings reichten seine soliden Durchgänge von 157,153,156 und 152 nicht aus, um den Neuzugang der Zerbster ernsthaft zu gefährden und so holte sich Fritzmann mit einer sehenswerten Vorstellung von 678:618 Kegeln und einem klaren 4:0 Erfolg den ersten MP für die Gäste. Dass der TSV nach dem Start dennoch mit einer Führung von den Bahnen ging, war erneut einem entfesselnd aufspielenden Mario Nüßlein zu verdanken, der zunächst mit 148:157 sogar noch das Nachsehen gegen Vizeweltmeister Manuel Weiß hatte. Doch dann brannte Nüßlein ein wahres Feuerwerk ab, mit 188, 179 und abschließenden 194 Kegeln lies er den Totalisator um weitere 561 nach oben rechnen und erzielte mit sagenhaften 709 Gesamtkegeln nicht nur eine erneute Weltklasseleistung sondern verbesserte auch noch die eigene persönliche Bestleistung um sieben Kegel nach oben. Weiß blieb mit seiner guten Vorstellung von 639 Kegeln in diesem Fall nur noch die anerkennende Zuschauerrolle.
Jelitte hält den TSV im Spiel
In der Mittelpaarung schenkte Trainer Albert Kirzsan diesmal Miroslav Jelinek das Vertrauen neben dem gesetzten Christian Jelitte um durch die nötige Erfahrung zu punkten. Leider kam der tschechischen Nationalspieler gegen Mathias Weber nicht so richtig in Fahrt, zwar war der Beginn mit 146:157 noch ganz solide, doch nachdem er ins Vollespiel weiter zu zaghaft agierte und der Rückstand auf Weber weiter anwuchs, entschied sich der Coach ab dem 44. Wurf Tobias Stark in das Duell zu bringen. Leider kam der TSV Kapitän aber im Abräumspiel nicht sofort in sein Spiel und so gingen mit 124:159 weitere wichtige Kegel und der SP verloren. Zwar zeigte Stark auf der zweiten Spielhälfte mit 309 Kegeln eine solidere Vorstellung, doch Weber nutzte die Gunst der Stunde eiskalt aus, erspielte für die Gäste den nächsten MP mit einem klaren 4:0 und machte mit 639:579 erneut viele Kegel in der Gesamtwertung gut. Auch hier war es den Nebenbahnen zu verdanken, da Jelitte mit 159:147 und 168:151 zwischenzeitlich eine klare 2:0 Führung gegen Tom Schneider erspielte. Jedoch konterte der Zerbster noch einmal mit starken 174:154, doch am Ende setzte sich Jelitte mit seiner ganzen Routine und Überzeugung auf der Heimanlage gegen den Nationalspieler mit 169:150 entscheidend durch. Mit sehr guten 650:622 hielt er zudem den Schaden für die Hausherren in Grenzen, die bei einem Zwischenstand von 2:2 MP jedoch mittlerweile trotzdem einem Rückstand von 22 Kegeln hinterherlaufen mussten.
Klare Angelegenheit in den Schlussduellen
Zwar keimte mit den Schlussakteuren um Robin Parkan und Christian Rennert noch etwas Hoffnung auf die Wende im Lager des TSV, diese sollten jedoch leider die Zerbster Topspieler um Gästekapitän Timo Hoffmann und dem serbischen Teamweltmeister Igor Kovacic relativ schnell zu Nichte machen. Parkan verpasste erneut komplett seinen Start und musste mit 134:170 bereits zu viele Kegel auf Hoffmann liegen lassen. Davon beflügelt, spielte der SKV Kapitän immer befreiter auf und machte mit einer Serie von weiteren 179, 163 und 172 Kegeln kurzen Prozess beim erneuten 4:0 Erfolg über Parkan (600) der neidlos anerkennen musste, dass Hoffmann mit seiner Spitzenleistung von 684 Kegeln an diesem Tag in einer anderen Liga spielte. Auch den Schlussakzent setzten die Gäste, obwohl sich Rennert mit aller Macht gegen die Angriffe von Kovacic wehrte. Doch auch hier setzte sich die internationale Extraklasse am Ende klar mit 4:0 durch. Rennert beendete seine ansprechende Partie mit 610 Kegeln, während Kovacic mit seinen abschließenden 651 Kegeln die Zerbster nicht nur über den klaren 6:2 Auswärtserfolg jubeln lies, sondern auch noch entscheidend dazu beitrug, dass der neue Mannschaftsbahnrekord von 3913 Gesamtkegeln in den Frankenstuben nun auch unter den Farben des SKV Rot-Weiß Zerbst gelistet wird.
Fazit der Vorrunde
Der Serienmeister dominiert zum Abschluss der Hinrunde also auch seinen „Angstgegner“ auf fremder Anlage und steht als ungeschlagener Herbstmeister souverän an der Tabellenspitze mit nur noch wenigen Schritten vor der erneuten Titelverteidigung. Der TSV Breitengüßbach hingegen beendet die Vorrunde mit 12:6 Punkten auf einem guten vierten Tabellenplatz, punktgleich mit dem SKC Victoria Bamberg und nun einem Zähler Rückstand auf den Tabellenzweiten und Vizemeister SKC Staffelstein. Dies verspricht eine spannende Rückrunde, in der noch alle oberfränkischen Vertreter in der Liga berechtigte Ansprüche auf die begehrten internationalen Podiumsplätze haben dürfen. Die Abstiegsränge belegen derzeit punktgleich die Sportfreunde aus Hirschau und Lorsch mit nur jeweils einem einzigen Erfolg in der abgelaufenen Saisonhälfte…