Freiberg: Kein Sieger im Topspiel
Was könnte es wohl Gerechteres geben als ein Unentschieden im Spitzenspiel zwischen den beiden punktgleichen Tabellenführern Markranstädt und Freiberg? Das dachten sich wahrscheinlich auch die Protagonisten jenes vorweihnachtlichen Gipfeltreffens und trennten sich schiedlich friedlich mit 4:4 bei 3383:3386-Kegeln.
Freilich war das Bestreben, den Sieg davonzutragen, beiden Mannschaften anzumerken und was im ersten Durchgang noch die Hausherren besser machen konnten, gelang den Gästen dafür im zweiten Spielabschnitt, ehe die Dramaturgie im letzten Durchgang seinen Höhepunkt erreichte.
Ingolf Stein und Robert Mehlhorn starteten für Freiberg, und tatsächlich gelang es beiden die erste Angriffswelle durch Lars Parpart und Marcus Bösewetter zu stoppen. Stein, der dabei sein Duell bereits nach 3 Bahnen sicher hatte, musste Parpart allerdings auf der vierten Bahn im Gesamtergebnis noch ziehen lassen. Dies war aber nicht weiter schlimm, schließlich war der Mannschaftspunkt auf das eigene Konto gewandert, und als dann auch noch Mehlhorn seinen Duell gewann, schien die Freiberger Welt in Ordnung zu sein.
In der Mitte hieß es, den Markranstädter Topspielern, Tobias Schröder und Sebastian Hartmann, Paroli zu bieten und den beiden, wenn möglich, wenigstens einen weiteren Punkt abzutrotzen. Dies schien dann sogar lange Zeit möglich, denn obwohl Hartmann gegen Heiko Wüstling einsam seine Kreise zog und dem Bergstädter keine Chance ließ, so kam Schröder nicht ganz so gut zurecht. Andreas Göthling hatte sich nach 3 von 4 Bahnen eine 2:1-Führung mit 27 Kegeln Vorsprung herausgespielt und hätte diesen nur noch verteidigen müssen. Leider war die letzte Bahn dann aber der Schafrichter in diesem Duell und Schröder, der sich nie aufgab, nutzte die kleine Schwäche in Göthlings Spiel und überflügelte den Freiberger um ganze 2 Kegel. Statt der erhofften 3:1-Führung stand ein 2:2 zu Buche und aufgrund der überragenden 620 Kegel von Hartmann lagen die Gäste mit 68 Kegeln sogar relativ deutlich in Front.
Bahnte sich da etwa nach etwas mehr als drei Jahren wieder eine Heimniederlage für den ATSV an? Dies zu verhindern lag in den Händen von Michael Hahn und Michael Zimmer, die im Duett schon die eine oder andere brenzlige Situation in dieser Saison gemeistert hatten. Hahn begann gewohnt stark, leistete sich aber im weiteren Spielverlauf zu viele Konzentrationsschwächen, sodass er nicht sein normales Niveau erreichte. Zwar gewann er gegen Silvio Jabusch, der ein hartnäckiger Gegner war, glatt mit 4:0, jedoch konnte er so nur 36 Kegel zur Aufholjagd beisteuern. Zimmer, der es mit dem Ex Freiberger Felix Wagner zu tun bekam, hatte auf der ersten Bahn noch Probleme, eher er sich dann doch souverän durchsetzen konnte und den vierten Duellsieg für den ATSV einfuhr. Leider fehlten am Ende aber vier Kegel, um auch die Gesamtwertung für sich zu entscheiden und so endete das Spiel 4:4-Unentschieden. Aus Freiberger Sicht zu wenig, Markranstädt jedoch kann mit der Punkteteilung sicherlich zufrieden sein.
Der ATSV bedankt sich für die tolle Unterstützung bisher in dieser Saison und wünscht allen eine schöne Weihnachtszeit.
Michael Hahn