Breitengüßbach: Blamable Vorstellung im Nachholspiel
Der Kampf um den dritten Tabellenrang der 1. Bundesliga mit der Nachholpartie des 2. Spieltages zwischen dem SKK Raindorf und TSV Breitengüßbach erwies sich als eine sehr einseitige Angelegenheit. Mit 8:0 MP und 3594:3365 Gesamtkegeln setzten sich die Gastgeber aus der Oberpfalz souverän und ungefährdet gegen schwache Gäste durch und schickten diese mit einer ordentlichen Packung zurück nach Oberfranken.
Auch in diesem Jahr sollte die Anlage am Chambtaler Hof keine gutes Pflaster für den TSV darstellen und dies zeigte bereits der Partieauftakt, in dem Mario Nüßlein und Christian Rennert ihre Startbahnen mit 130 und 121 gehörig in den Sand setzen und somit anders als geplant, sofort gegen das starke Startduo der Gastgeber um Milan Svoboda (153) und Christian Schreiner (146) deutlich in Rückstand gerieten. Während Nüßlein mit sehenswerten 168:158 zumindest den Ausgleich erzielen konnte, Stand Rennert nach weiteren 133:154 bei 0:2 SP und einem gehörigen Rückstand (-46) bereits mit dem Rücken zur Wand. Diesen konnte er auch mit einer deutlich besseren zweiten Hälfte nicht mehr egalisieren und so musste er sich mit enttäuschenden 546:590 klar gegen Schreiner beim Stande von 1:3 SP geschlagen geben. Das andere Duell versprach deutlich mehr Spannung, als sich Nüßlein und Svoboda mit je 147 Kegeln den dritten SP teilten. Die Entscheidung wurde in diesem Duell auf die letzten Würfe vertagt und dort hatte wiederum der Raindorfer mit 149:148 das denkbar knappere und glücklichere Ende für sich. Mit 607:593 setzte sich der Tscheche auch über die Gesamtkegel durch, während Nüßlein wohl noch immer seiner vergebenen Chance und den zahlreichen vermeidbaren Fehlern nachtrauert.
Der Druck für die Mittelpaarung war jetzt bereits enorm und im Fokus stand nun sicherlich das Duell der beiden Nationalspieler Christian Jelitte und Daniel Schmid, während sich auf den Nebenbahnen Tobias Stark mit dem Tschechen Michael Kotal duellieren durfte. Doch auch hier erwischte der Neuzugang des SKK einen Traumstart und holte sich mit weltklasse Leistungen von 170:158 und 175:152 die ersten beiden Sätze gegen einen keinesfalls enttäuschenden Jelitte. Egal was dieser aber auch versuchte, auch den dritten Durchgang sicherte sich Schmidt denkbar knapp mit 152:151 zur Vorentscheidung. Den Schlussdurchgang konnte er sich dann zwar mit 152:150 zum Ehrenpunkt sichern, im Gesamtresultat war er trotz sehr starker 613 Kegel aber ebenfalls Schmid (647) im Duell der Tagesbesten unterlegen. Obwohl sich der TSV Kapitän nebenan mit 135:130 glücklich den ersten Durchgang sicherte, schien auch er mit seinem Spiel und der Anlage sichtlich zu hadern. Dies nutzte der junge Tscheche mit 150:140 und 156:130 prompt aus, um sich nun die klare Führung gegen Stark zu sichern. Zwar schaffte dieser mit 144:138 noch den Ausgleich nach SP, in Gesamtergebnis lag aber auch er frustriert mit 549:574 Kegeln im Hintertreffen.
Beim Stande von 4:0 MP und einem Kegelrückstand von bereits 117 Kegeln war selbst ein Unentschieden für die Schlussspieler in weite Ferne gerückt. Auf Grund der weiterhin verletzungsbedingten Ausfälle von Zoltan Hergeth und Robin Parkan, bildeten diesmal Manuel Bachmeier und Albert Kirizsan den undankbaren Abschluss einer bereits verkorksten Auswärtspartie. Was die Zuschauer dort nun von den Gästen geboten bekamen, war wie bereits zuvor von zwei weiteren Teamkollegen nicht bundesligatauglich und somit auch nicht verwunderlich, dass sich die Gastgeber mit zwei weiteren Duellerfolgen den klaren 8:0 Heimsieg nach MP absicherten. Alexander Raab setzte sich dabei mit 583:521 und 3:1 SP gegen einen indisponierten Bachmaier durch und auch der SKK Kapitän Philipp Grötsch hatte mit 593:543 und ebenfalls 3:1 SP leichtes Spiel mit dem in die Bresche gesprungenen TSV Trainer Albert Kiriszan. Das Gesamtergebnis von 3594:3365 spricht ebenfalls klare Worte, zeigt aber auch definitiv mehr spielerische Defizite beim TSV auf, ohne das solide Ergebnis der Hausherren auf ihrer doch sehr anspruchsvollen Heimbahn schmälern zu wollen.
„So wie wir uns aktuell Auswärts präsentieren, haben wir in der 1. Bundesliga einfach keine Chance zu punkten. Mannschaftlich treten wir viel zu harmlos und inkonstant auf, heute kamen auch noch vermeintlich taktische Fehler hinzu, dann setzt es am Ende eben eine solch deutliche Auswärtsklatsche. Jetzt muss sich erst mal jeder selbst an die eigene Nase fassen, zu Hause gegen Neumarkt werden wir uns sicher wieder anders präsentieren und dann müssen wir im Anschluss in Amberg zeigen, dass wir es auch in der Ferne besser können als bisher!“
so der enttäuschte und mahnende Leistungsträger Christian Jelitte, der trotz seiner starken 613 Kegel im Duell gegen den Tagesbesten Daniel Schmid (647) das Nachsehen hatte.