Bamberg: Machtdemonstration des Meisters
Der SKC Victoria hat beim 7:1-Heimsieg gegen den KV Liedolsheim nicht nur die 20. Deutsche Meisterschaft unter Dach und Fach gebracht, sondern auch eine Machtdemonstration im deutschen Frauenkegeln abgeliefert. Beim 3520:3262 schickte Bamberg die Gäste mit sage und schreibe 258 Kegeln Differenz nach Hause und das, obwohl mit Daniela Kicker und Beate Wlodarczyk zwei Stammspielerinnen nicht zum Einsatz kamen. Auch das Satzverhältnis von 17,5:6,5 spricht Bände. Beste Bambergerinnen waren Sina Beißer mit 620 und Corinna Kastner mit 619.
Neben den adäquaten Startspielerinnen Sina Beißer und Corinna Kastner kam Anne Tonat zu ihrem Debüt in der 1. Mannschaft. Das Trio trat gegen Jones, Schneider und Dreher an. Beißer hatte mit Jugendnationalspielerin Jones keine Probleme und nur ein schwächerer 2. Satz verhinderte ein noch höheres Ergebnis. Über die Einzelergebnisse von 165, 137, 168 und 150 kam sie auf die Partiesbestleistung von 620 und besiegte damit Jones (544) mit 3:1. Mit 400 Kegeln in die Vollen zeigte sie in diesem Teilbericht die beste Leistung. Corinna Kastner stand Beißer nur wenig nach. Über ein hervorragendes Abräumen (230 Kegel) kam sie auf insgesamt 619 Kegel und fertige Schneider, die selbst auf 541 kam, mit 4:0 ab. Das Spiel von Tonat gegen Dreher was das spannendste Duell am Start, in das Tonat mit 119 äußerst ungünstig startete und Dreher (127) die 1:0-Führung überlassen musste. Doch davon wenig beeindruckt steigerte sich die U23-Nationalspielerin auf 147 und konnte zum 1:1 ausgleichen. Doch Dreher drehte die Partie wieder und ging nach 138:129 ihrerseits mit 2:1 in Führung. Nun musste Tonat den letzten Satz mit mindestens drei Kegel Differenz gewinnen. Gesagt, getan! Tonat steigerte sich nochmals auf 132 und konnte damit Dreher, die bei 115 hängen blieb, am Ende bei 2:2-Sätzen aufgrund der höheren Gesamtkegel von 527:512 besiegen und damit das dritte Duell für den SKC Victoria einfahren. Bamberg führte zur Halbzeit mit 3:0 und bereits 169 Kegel.
Im Gefühl des sicheren Sieges betraten Ioana Antal, Alina Dollheimer und Ines Maricic die Bahnen. Sie trafen auf Melina Zimmermann und die Sellner-Sisters. Antal hatte mit Sabine Sellner keinerlei Probleme und sicherte sich ihr Duell mit einem glatten 4:0 und 576:523. Das Duell der Weltmeisterinnen Alina Dollheimer und Melina Zimmermann entwickelte sich zu einem äußerst spannenden Match, in das die Liedolsheimerin mit 160:153 besser startete. Doch Dollheimer gleich umgehend mit 152:141 zum 1:1 aus. Der 3. Satz ging dann wieder mit 148:143 an den Gast. Mit einem Kegel lag Dollheimer im Hintertreffen und musste mit zwei Kegeln Differenz den letzten Satz gewinnen. Doch in die Vollen baute Zimmermann mit 90:84 ihren Vorsprung aus, was noch mehr Druck für Dollheimer brachte. Durch gutes Abräumen konnte die Bambergerin zwar noch ausgleichen, doch die Satzteilung mit 143:143 brachte den Ehrenpunkt für Liedolsheim, da Zimmermann mit 2,5:1,5-Sätzen (592:591) gewann. Im letzten Duell des Tages zwischen Maricic und Sandra Sellner gewann Maricic den Auftakt mit 148:146 recht knapp und musste anschließend den Ausgleich mit 142:137 hinnehmen. In der 2. Hälfte steigerte sich Maricic deutlich und sicherte sich mit 163:125 und 139:137 die Sätze 3 und 4 und gewann am Ende mit 3:1 bei 587:550 Kegeln, womit der deutliche 7:1-Heimsieg des neuen und alten Deutschen Meisters feststand.
Markus Habermeyer