Schwabsberg: Viertelfinale nach hart erstrittenem Auswärtssieg
Die An- und Rückreise zum Champions-League-Rückspiel nach Siebenbürgen ins rumänische Klausenburg (Cluj) waren für Schwabsbergs Kegler eine mehr als entspannte Angelegenheit. Nicht einmal zwei Stunden benötigte die Lufthansa-Maschine für die Strecke von München nach Cluj. Ganz anders gestaltete sich dagegen das Match gegen den rumänischen Meister C. S. CFR Cluj. In einer Begegnung auf Biegen und Brechen bedurfte es seitens der Gäste schon einer keglerischen Glanzleistung, um in der hochmodernen WM-Kegelanlage in Cluj bestehen zu können. Dank einer exzellenten Mannschaftsleistung und eines phänomenalen neuen Bahnrekords durch Schwabsbergs Austria-Import Philipp Vsetecka konnte das angestrebte Ziel: Einzug in die 2. Runde der Champions-League, am Ende realisiert werden. Eine (Extra-) Klasse für sich „The Man oft the Match“, Philipp Vsetecka. In der Startpaarung gesetzt, erzielte Vsetecka 712 Kegel und ebnete damit für Schwabsberg den Weg in die nächste Runde. Ebenso beeindruckend wie das Ergebnis selbst, die Art wie es erzielt wurde: 412 Kegel beim Spiel in die Vollen und sensationelle 300 Kegel ins Räumen (171-184-179-178). Eine wahre Augenweide seine zweite Bahn, auf der er 96 Kegel beim Spiel in die Vollen und 88 !!! Kegel im Abräumen erzielte; eine Weltklasseleistung mit Sternchen.
Vsetecka mit Weltklasseleistung
Im Startduo fiel Philipp Vsetecka gegen Manel Manea (630 Kegel) die nicht ganz einfache Rolle zu, dafür zu sorgen, dass die erwartete Anfangsoffensive der Rumänen erst gar nicht erst Fahrt aufnahm. Eine Aufgabe, die er mit der Weltklasseleistung (Partiebestwert) von 712 Kegeln bravurös löste. Mit 4:0 sorgte er auch in dieser Hinsicht für eine perfekte Ausbeute. Ein sehenswertes Match lieferten sich Bogdan Dudas und Melvin Rohn, der erstmals in der Startformation aufgeboten wurde. Die Entscheidung in den ersten beiden Sätzen fiel jeweils denkbar knapp, mit einem bzw. zwei Kegeln Differenz. Der Matchpoint gelang dem Rumänen im dritten Satz, als sich dieser mit einer überragenden 174er-Bahn vom Schwabsberger absetzen konnte. Dudas beendete sein Spiel mit überragenden 664 Kegeln und 3:1-Sätzen. Trotz hervorragender 631 Kegel musste Schwabsbergs U 23-Nachwuchstalent da am Ende dann doch passen. Für Schwabsberg, das bei ausgeglichenem Punktestand dank des um 49 Kegel besseren Gesamtergebnisses in Führung lag, ein Auftakt nach Maß.
Cluj dominiert das Mitteldrittel
Wie schon im Hinspiel starteten die Gäste im Mitteldrittel kräftig durch. Vor allem der frühere Einzelweltmeister Petrut Mihalcioiu (637) machte gewaltig Druck gegen Schwabsbergs Ronald Endraß (606). Bei Halbzeit lag der noch mit 1,5:0,5 in Front. Dann zeigte der Rumäne eine Kostprobe seines großen Könnens und zog Wurf um Wurf mit 340:304-Kegeln auf und davon, wobei er beide Sätze für sich verbuchen konnte. Ein starkes Spiel lieferte auch Flad Sabau gegen Manuel Lallinger ab, obgleich beide in den Sätzen völlig ausgeglichenen agierten. Die Entscheidung zu Gunsten des Rumänen fiel auf der Schlussbahn, als dieser im Räumen seine Bilder besser verwerten konnte. Mit 636 und 625 Kegeln erzielten beide Kontrahenten hervorragende Einzelergebnisse. Das Match selbst war nun absolut ausgeglichen, mit einem völlig offenem Finale, in das Cluj nach seiner Aufholjagd im Mitteldrittel zwar mit 3:1 in den Duellen ging, Schwabsberg aber mit sieben Kegeln mehr weiterhin das bessere Gesamtergebnis aufwies und auch nach Sätzen mit 8,5 : 7,5 noch knapp die Nase vorn hatte.
Dramatik pur im Schlussdrittel
Auf beiden Seiten begann nun das große Zittern. Bei den Rumänen, die Morgenluft witterten, weil deren Schlussspieler gewaltig auftrumpften und die Deutschen in die Defensive drängten. Bei Schwabsberg, weil die Gäste zwischenzeitlich, nachdem Robert Merza gegen Matze Dirnberger zwei Sätze in Folge gewann, zur Halbzeit mit 34 Kegeln in Rückstand geraten waren. Dann allerdings drehte der Schwabsberger Leistungsträger den Spieß um. Nervenstark sicherte er sich den dritten Satz und machte dann auf der Schlussbahn mit weltklassereifen 183 (111/72/0) Kegeln den Sack zu. Mit 634:623-Kegeln sicherte er sich in einem grandiosen Schlussspurt den Duellsieg. Schlusspartner Damir Cekovic ging es weniger spektakulär, aber mit durchweg solider Kegelarbeit an. Bei vier sehr gleichmäßig mit Ergebnissen zwischen 153 und 160 Kegeln gespielten Bahnen ließ er gegen Dumitru Dorin nur einen einzigen Satzverlust zu. Mit 628:579 Kegeln und 3:1 machte er den ersten Schwabsberger CL-Auswärtserfolg und damit den Einzug ins Viertelfinale perfekt.
Stimmen zum Spiel – Matze Dirnberger:
„Ein Riesenspiel unserer Mannschaft mit einer Weltklasseleistung von Philipp. Ich denke wir haben verdient gewonnen, auch wenn die Begegnung zwischen durch schon einmal auf der Kippe stand. Insgesamt waren wir einfach die komplettere Mannschaft. Jetzt freuen wir uns auf die zweite Runde und die ungarische Mannschaft von Zalaegerszegi TK.“