Markranstädt ringt Rudolstadt nieder
In einem äußerst spannenden und fairen Wettkampf besiegten die Westsachsen die Thüringer mit 6:2 bei 3832: 3792-Kegeln. Das Ergebnis ist deutlicher, als es der Spielverlauf war. Durch den enormen Kampfeswillen behielten die Hausherren die Punkte und führten so den Rudolstädtern eine schmerzliche Niederlage zu, wobei die Gäste ihren Sachsenfluch (drei Niederlagen in Folge Pokal und Liga) nicht besiegen konnten.
Am Anfang starteten wieder Silvio Jabusch und Tobias Schröder auf Markranstädter Seite. Jabusch bekam es mit dem bestens aufgelegten Georg Kunstmann zu tun. In einem hochklassigen Duell zeigten beide Spieler von Start weg feinstes Kegeln. Mit 190:170 gewann der Rudolstädter den ersten Satz. Kunstmann spielte weiter auf hohem Niveau, doch Jabusch gab alles, um an seinen Gegner dranzubleiben. Zwar verlor er das Duell, aber durch seine neue persönliche Bestleistung gab er nur wenige Kegel ab. Kunstmann spielte indes einen neuen Einzelbahnrekord der Senioren A. „Rudi“ Schröder erwischte zwar nicht seinen besten Tag, aber trotzdem hatte er keinerlei Mühe, sein Duell und viele Kegel für seine Mannschaft zu holen.
Mit 1:1 und 51 Kegeln Vorsprung gingen im Mittelpaar Lars Parpart und Sascha Sadowski auf die Bahnen. Parpart kam nur schwer ins Spiel und musste um jeden Kegel kämpfen. Sein Gegner Daniel Barth, der einen neuen U23-Bahnrekord schob, war bestens aufgelegt und ließ den Markranstädter Senior keine Chance. So verlor Parpart sein Duell klar. Sadowski begann stark, zeigte aber Nerven in den Räumern und musste so die ersten beiden Bahnen an seinem Gegner abgeben. Doch auf seiner dritten Bahn holte er viele Kegel auf und gewann seinen ersten Satz. Den letzten und entscheidenden Satz musste er nun gewinnen, um den Duellsieg für Markranstädt zu holen. Mit dem letzten Wurf, er spielte eine Neun, überspielte er noch seinen Gegner und holte somit Satz und Duell.
Beim 2:2 und nur noch zwölf Kegeln Vorsprung folgte das Schlussduo. Mannschaftsleiter Sebastian Hartmann und Marcus Bösewetter gelten als nervenstarke Kämpfer. Rudolstadt stellte mit Conrad und Gießler das gleiche Schlusspaar auf, das vor zwei Jahren den Sieg für Rudolstadt errang. Bösewetter verlor seinen ersten Satz klar gegen Gießler, doch er gab sich nie geschlagen kämpfte sich zurück und holte die anderen drei Sätze. Mit 3:1 geann er, obwohl er einen Kegel weniger im Gesamt aufwies als sein Gegner. So musste also das „Giganten-Duell“ Hartmann vs. Conrad die Entscheidung bringen. „Harti“ zeigte gleich zu Beginn, dass er das Spiel unbedingt gewinnen wollte. Er verlor zwar den ersten Satz, gewann aber die restlichen drei, wobei er auf Bahn 6 mit 199 Kegeln wieder eine Weltklasse-Leistung zeigte und so wichtige Kegel herausholte. Im 4. Satz ließ er nichts mehr anbrennen. Durch das bessere Gesamtergebnis gewann Markranstädt die Partie und konnte sich beim 6:2 ein wenig von den Abstiegsrängen absetzen. Zwar zeigte der Vorjahresmeister nicht sein bestes Ergebnis, aber die beste kämpferischste Leistung der Saison. So kennt man Markranstädt und alle hoffen, dass dies nun der entscheidende Impuls ist, um sich weiter im Mittelfeld festzusetzen, damit es den Markranstädter nicht so ergeht wie Zwickau in der letzten Saison.
Sascha Sadowski